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Stimmt es, dass Moorbäder
die Fruchtbarkeit unterstützen
können?
Ja, in der traditionellen Frauenheilkunde wird Moor seit Langem bei
Kinderwunsch eingesetzt. Die Anwendungen fördern die Durchblutung
im Beckenraum und können so die
Versorgung von Gebärmutter und Eierstöcken mit Sauerstoff und Nährstoffen verbessern. Zudem enthält Moor
Huminsäuren und Phytohormone, die
den Zyklus stabilisieren können. Auch
chronische Entzündungen im kleinen
Becken, etwa nach Infektionen oder
Endometriose, lassen sich beruhigen
– ein wichtiger Faktor für die Fruchtbarkeit.
Wie schmeckt eine
Moortrinkkur?
Trinkmoor wird aus aufbereitetem
Heilmoor gewonnen und meist
als „Moorwasser“ angeboten. Der
Geschmack ist erdig, torfig, leicht
bitter und mineralisch – für manche ungewohnt, andere vergleichen ihn mit kräftigem Kräutertee
oder erdigem Mineralwasser.
Oft wird er mit Wasser oder Saft
verdünnt. Typisch ist eine Kur über
ein bis drei Wochen, mit täglich
einem kleinen Glas – etwa bei
Magen-Darm-Beschwerden, Hautproblemen, zur Entgiftung oder
bei Übersäuerung.
Was ist ein Moormann?
Bis man in das „schwarze Gold“ steigen kann, braucht es viel Handarbeit. Der Moormann bereitet das heilsame Bad oder Moorpackungen
frisch zu – aus gestochenem und gemahlenem Torf, gemischt mit
Wasser. Diese Arbeit ist körperlich so anspruchsvoll, dass sie traditionell
meist von Männern übernommen wird. Nach der Anwendung wird das
Material in die Natur zurückgebracht, wo es sich in etwa zehn Jahren
regeneriert und wieder seine volle Heilkraft entfaltet.