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Was bedeutet
Waldgesundheit?
Stress abbauen, das Immunsystem stärken, den eigenen
Rhythmus wiederfinden – die Heilkraft des Waldes ist
beeindruckend. Zahlreiche Studien belegen, dass bereits kurze
Aufenthalte im Wald messbare Effekte haben: Stresshormone
sinken, Blutdruck und Puls normalisieren sich, die Atmung
vertieft sich und die Schlafqualität verbessert sich deutlich.
Doch Waldgesundheit bedeutet weit mehr als nur ein
Spaziergang im Grünen. Waldgesundheit ist naturbasiertes
Sinnes- und Achtsamkeitstraining. Der Wald mit seinen
natürlichen Gesundheitsressourcen wird Partner –
mit abwechslungsreichen und artenreichen Arealen,
frei von Zivilisationslärm, mit einer besonderen Waldatmosphäre, natürlichen Mikrobiomen, würziger Luft und
hochwertiger Biodiversität. Dort können spezielle
Waldtherapien und Gesundheitstrainings stattfinden –
mit Entspannungs- und Bewegungsübungen, die den
Körper nachhaltig in Balance bringen.
Die Idee ist keineswegs neu. Schon Pfarrer Sebastian Kneipp
empfahl Waldspaziergänge als therapeutische Maßnahme,
und in Japan wurde das „Shinrin Yoku“ – das Waldbaden –
in den 1980er-Jahren zur anerkannten Therapieform entwickelt. In Bayern erforscht man das Thema seit einigen Jahren
systematisch: 2019 startete ein Projekt der Ludwig-Maximilians-Universität München, das die Grundlage für die Zertifizierung von Kur- und Heilwäldern legte. Heute tragen bereits
13 bayerische Kurorte das Gütesiegel „WaldGesundheit“.